Rückblick 9. FreeJazzFestival:
Videorückblick:
>> Artikel über Freejazzfestival Saarbrücken in Saarbrücker Hefte 129
SR, Bilanz des 9. Freejazzfestival SB:
Jazz Funkt, Freies Radio Stuttgart, 17.2. 2024, Vorstellung 9. FreeJazzFestival SB:
9. freejazzfestival saarbrücken,
20. märz bis 24. märz 2024
"I think the main thing a musician would like to do
is give a picture to the listener of the many wonderful things
he knows of and senses in the universe." - John Coltrane
prolog, mi., 20. märz '24, 19:00 uhr:
kino 8 ½
PHYMPH:
Hartmut Oßwald - tenorsaxophon
Martin Speicher - altsaxophon
Frank Paul Schubert - sopransaxophon
Stefan Scheib - bass
Wolfgang Schliemann - schlagzeug
Dokumentarfilm:
„Chasing Trane – The John Coltrane Documentary"
Regie John Scheinfeld, USA 2017, 99 Min., O. m. dt. Untertiteln
John Scheinfelds Chasing Trane: The John Coltrane Documentary dürfte sowohl langjährige Fans als auch Neulinge ansprechen. Für erstere ist die Dokumentation mit seltenen Konzertausschnitten und aufschlussreichen Interviews mit Familie, Kollegen und berühmten Fans gefüllt. Für Neulinge bietet Chasing Trane einen guten Überblick über die Biografie und den Einfluss dieses Mannes. Der Film zeichnet die Entwicklung seiner Kompositionen nach, von den berührend schönen Pop-Riffs der 50er Jahre bis zu den improvisatorischen Avantgarde-Gebeten der 60er Jahre. Vor dem Hintergrund der sozialen, politischen und kulturellen Landschaft der damaligen Zeit erweckt CHASING TRANE John Coltrane als vielschichtiges Wesen zum Leben und lädt das Publikum dazu ein, sich mit dem Menschen Coltrane und dem Künstler Coltrane auseinanderzusetzen. Drehbuch und Regie stammen von dem von der Kritik gefeierten Dokumentarfilmer John Scheinfeld (The U.S. vs. John Lennon und Who Is Harry Nilsson...?) Der Film wurde unter voller Beteiligung der Coltrane-Familie und mit Unterstützung der Plattenfirmen produziert, die gemeinsam den Coltrane-Katalog besitzen. Scheinfeld bringt seine Fähigkeiten als Geschichtenerzähler ein, um eine reichhaltige, strukturierte und fesselnde Erzählung zu schaffen, die den Zuschauer an unerwartete Orte führt.
auftakt, do., 21. märz '24, 19:00 uhr:
theaterschiff maria helena
METAL BREATH:
Phil Minton - stimme
Carl Ludwig Hübsch - tuba
Phil Minton (* 1940 in Torquay, GB) ist ein Sänger des Avantgarde Jazz der als Jazztrompeter begann. Als Vokalist gilt er mit „schier unglaublichen und unheimlichen Sounds, für die es weit und breit nichts Vergleichbares gibt“ (Bert Noglik) als eine feste Größe in der Szene der freien Improvisatoren. Zwischen 1959 und 1961 spielte er in Devon im Brian Weldon Quintet. 1962 zog er nach London, wo er mit Mike Westbrook arbeitete, dessen Band er nach Zwischenspielen als Tanzmusiker in Las Palmas (1964/65) und Schweden (1966 bis 1971) von 1971 bis 1990 für viele internationale Tourneen angehörte. 1975 gründete er mit Julie Tippetts, Maggie Nicols und Brian Ely das Vokalquartett Voice. Seit den 1980er Jahren gastierte er in unterschiedlichsten Konstellationen weltweit bei einschlägigen Festivals und arbeitete dabei zunächst mit Fred Frith, Roger Turner, Günter Christmann, Peter Brötzmann und Willi Kellers, später mit Radu Malfatti und Phil Wachsmann, John Zorn oder Tom Cora (Roof). Parallel dazu wirkte er bei Filmmusiken und auf Plattenaufnahmen von Lindsay Cooper, Theaterproduktionen von Mike Figgis, den Auftritten von Georg Gräwes GrubenKlangOrchester, Tony Oxleys Celebration Orchestra und multidisziplinären Arbeiten des Komponisten Konrad Boehmer mit. Weiterhin arbeitete er mit zahlreichen Improvisationskünstlern wie Thomas Lehn, Derek Bailey, Erhard Hirt, John Butcher, Bob Ostertag Veryan Weston, Carla Bley, Alfred Harth, David Moss, Simon Nabatov und Paul Hubweber zusammen und ist in Hörstücken von Grace Yoon, Andreas Ammer, FM Einheit und Ulrike Haage zu hören.
Carl Ludwig Hübsch (* 1966 in Freiburg) lernte zunächst Klarinette, wechselte dann zum Schlagzeug und 1983 von der Klarinette zur Tuba. Er war mit Frank Gratkowski, MatthiasSchubert und Norbert Stein einer der vier Leiter/Komponisten des James Choice Orchestra. Seit 1989 kommt es zur Zusammenarbeit mit Musikern wie Arthur Blythe, Lester Bowie, Jasper van’t Hof, Paul Lytton, Hannes Zerbe, Willem Breuker, Tomasz Stańko, Pinguin Moschner, Thomas Lehn, Ernst Reijseger, Gunda Gottschalk, Harald Kimmig, Lê Quan Ninh, Uli Böttcher oder Sebastian Gramss. 1994 gründete er mit Chris Weinheimer, Tom Lorenz, Robert Schleisiek und Ole Schmidt die Gruppe Post No Bills, die sich neben der Jazzmusik besonders der Improvisationsmusik und der Neuen Musik widmet. Neben der Tätigkeit in verschiedenen Bandprojekten und Orchestern gibt er Solokonzerte sowie Workshops für Blechbläser. Hübsch richtete das SWR New Jazz Meeting aus; unter dem Titel hübsch acht kombinierte er sein seit 2000 bestehendes Trio Universe mit Matthias Schubert und Wolter Wierbos sowie sein Quartett Drift mit Isabelle Duthoit, Joris Rühl und Christian Lillinger zum Oktett mit Philip Zoubek und dem Elektroniker Joker Nies.
Podiumsgespräch
„Seine Stimme finden“ ,
Leitung Ulrich Stock (ZEIT) mit Phil Minton, Alfred Gulden und Saadet Türköz
Ulrich Stock ist Jazzreporter der Wochenzeitung DIE ZEIT in Hamburg. Auf zeit.de schreibt er zudem in loser Folge an der Endlos-Serie Und jetzt Jazz! Über vier Jahrzehnte hinweg entstanden ungezählte Porträts, etwa von Cecil Taylor, Irène Schweizer, Fred Frith, Luise Volkmann, Makaya McCraven, Els Vandeweyer, Christopher Dell, Aki Takase oder Pablo Held, zumeist aus intensiven persönlichen Begegnungen heraus. Hätte er eine Zeitmaschine, flöge er zu Derek Bailey, Alice Coltrane und Gábor Szabó, um sie auf der Bühne zu erleben.
YAHOOS & Alfred Gulden: "Fall tot um!"
Christof Thewes - posaune
Thomas Honecker - gitarre
Hartmut Oßwald – saxophon
Daniel Schmitz - trompete
Jörg Fischer - schlagzeug
plus Alfred Gulden - stimme
Alfred Gulden (* 1944 in Saarlouis) ist Schriftsteller, Dramatiker, Lyriker, Lieder- und Filmemacher. der in seinem umfangreichen Werk eine große Themenvielfalt von der Heimat im Saar land bis zur fernen Welt, vor allem Amerika, anspricht. Gulden versteht es, mit der Sprache zu experimentieren, und fordert: „Das Besondere an Welt, was in Sprache steckt, zu entdecken und immer wieder neu zu formulieren, das ist das, was Literatur heute leisten sollte.“ Das gilt für seine Romane wie auch für seine Arbeiten für die Bühne. In mehreren Projekten arbeitete Gulden mit bildenden Künstlern (u.a. Bettina van Haaren) und mit dem Jazzposaunisten Christof Thewes zusammen und kreieren dabei eine Art “Sprach – Musik “,in der alle Verbindungsmöglichkeiten von Musik und Sprache ausgelotet werden: vom (experimental-) Song bis zum Free Jazz, vom reinen Klang und Rhythmus des Sprechens bis zum (Text-)Inhalt,vom Improvisieren bis zur ausformulierten Komposition,vom Gedicht bis zum Roman.
während der festivaltage:
live-actionpainting von Jorgo Schäfer
"Jorgo Schäfer ist Maler und Cartoonist, und er liebt Jazz – am meisten die freie, offene Form. Die Nähe zu dieser Musik ist gewachsen über Jahrzehnte, sie wurde initiiert und intensiviert durch die Freundschaft zu Peter Kowald (gest. 2002), dem Wuppertaler Free-Jazz-Bassisten und Mitbegründer des „vision festivals“. Diese Verbundenheit mit dem Jazz führte Jorgo Schäfer zu einem ganz eigenen künstlerischen Ausdruck. Er skizziert, er zeichnet, er malt, während die Musiker auf der Bühne spielen und improvisieren. Hören und Sehen sind im sinnlichen Wechselspiel, Aufnehmen und Ausagieren fallen ineins, Musik und Malerei laufen parallel. Parallelen treffen sich im Unendlichen: Hör-Bilder entstehen." (Dr.Hermann Ühlein)
1. festivaltag fr., 22. märz '24, 19:30 uhr:
gemeindezentrum alte kirche
ENSEMBLE AY:
Saadet Türköz – voice
Bo Sung Kim – Korean percussion
Gunda Gottschalk - violine, viola
Ute Völker – accordion
Saadet Türköz (* 1961 in Istanbul) ist eine kasachisch-türkische Sängerin und Komponistin. Türköz arbeitet in Duos mit Nils Wogram, Martin Schütz, Urs Leimgruber, Jaques Widmer, Elliott Sharp, Okkyung Lee , Eyvind Kang, Peggy Lee, Xu Fengxia und Miya Masaoka. Außerdem spielte sie mit dem Trio „what we live“: Larry Ochs, Lisle Ellis, Don Robinson und mit dem Trio Koch-Schütz-Studer. 2023 erhielt Türköz den Schweizer Musikpreis.
Bo-Sung Kim, geboren in Südkorea und aufgewachsen in Berlin, lernte mit 12 Jahren koreanische traditionelle Perkussion und Tanz und war Mitglied des ersten SamulNori-Ensembles Deutschlands ChonDungSori (gegründet 1994). Ihr Studium in Traditional Folk Theatrics an der Korean National University of Arts in Seoul führte sie schließlich wieder zurück nach Korea, wo sie Unterricht erhielt bei Meistern wie Kim Duk Soo, Lee Kwang Soo, Park Byung Chun und Kim Jeong-Hee. Seit 2004 lebt sie wieder in Berlin, sie ist Mitglied des Ensembles Doodul Sori und Ensembles. Sie arbeitet darüber hinaus mit vielen anderen Künstlern, ohne sich dabei auf ein Genre zu begrenzen. Im Auftrag des National Gugak Centers in Südkorea und dem Koreanischen Erziehungsinstitut Deutschland unterrichtet sie europaweit.
Gunda Gottschalk (* 1969 in Bückeburg) ist eine deutsche Violinistin im Bereich der improvisierten und zeitgenössischen Musik. Seit 1991 ist sie mit Thomas Beimel, Ute Völker, Karola Pasquay und Ortrud Kegel Mitglied von Partita Radicale, einem Ensemble für Neue und improvisierte Musik, das auch durch Stummfilmprogramme mit Livemusik, Musiktheaterproduktionen und Bühnenmusiken bekannt wurde. 1994 begegnete sie Peter Kowald, der zu jener Zeit in Wuppertal sein Projekt „365 Tage am ORT“ durchführte. Sie musiziert in Kowalds Ort-Ensemble und spielt dort mit wichtigen internationalen Solisten der improvisierten Musik, beispielsweise Joëlle Léandre oder Evan Parker. Seit 1995 bildete sie zusammen mit Kowald und der Guzheng-Spielerin Xu Fengxia das Rückgrat des Global Village Ensemble. Seit 1995 arbeitet Gottschalk zudem mit dem belgischen Bassisten Peter Jacquemyn zusammen. Solotourneen 2002 und 2003 führten sie durch die USA. Sie trat dort u. a. mit William Parker, Susie Ibarra, Assif Tsahar, Michael Zerang, Oliver Lake und Fred Frith auf. Die in Wuppertal lebende Musikerin bringt ihre Arbeit in Verbindung mit Tanz, Theater, Film, Komposition, Bildender Kunst und Literatur. Seit 2002 ist sie Geschäftsführerin des Plattenlabels free elephant.
Ute Völker (* 1963 in Oberhausen) ist eine deutsche Akkordeonistin der neuen Improvisationsmusik.Völker ist Mitbegründerin des Ensembles Partita Radicale für neue und improvisierte Musik, dessen Arbeit sich auf die Entwicklung eigener Improvisationszyklen, Stummfilmvertonungen, Zusammenarbeit mit Komponisten und Theaterprojekte erstreckt. Mit Gunda Gottschalk und Peter Jacquemyn bildete sie das Trio Baggerboot. Mit Gottschalk und mongolischen Sängerinnen entstand das Album von gräsern und wolken (2016). Seit 2007 ist Völker Mitglied des Wuppertaler ImprovisationsOrchesters WIO.Völker lebt in Wuppertal und tritt regelmäßig bei internationalen Festivals für improvisierte Musik in Europa als Solistin oder mit verschiedenen ad-hoc-Besetzungen auf. Sie gab zudem Konzerte in Nordamerika, Afrika, China und in Südamerika. Darüber hinaus arbeitet sie in interdisziplinären Projekten mit Bildenden Künstlern, Videofilmern, Tänzern und Schauspielern. Weiterhin ist sie als Musikpädagogin an der Musikschule Bochum tätig.
Parker - Hawkins:
Evan Parker - saxophon
Alexander Hawkins - piano
Evan Shaw Parker (* 1944 Bristol) ist ein britischer Saxophonist (Tenor- und Sopransaxophon). Als Vierzehnjähriger begann er Saxophon zu lernen, studierte aber zunächst von 1962 bis 1964 Botanik an der Universität Birmingham. Um sich ganz auf die Musik konzentrieren zu können, brach er das Studium ab. Er arbeitete zunächst mit Howard Riley zusammen, bevor er 1966 nach London zog, um mit dem Spontaneous Music Ensemble zu arbeiten. Er traf dort Derek Bailey, mit dem er ebenso wie mit Tony Oxley zusammenarbeitete. Seit 1970 spielt er mit Paul Lovens im Trio von Alexander von Schlippenbach und seit 1973 regelmäßig im Duo mit Paul Lytton.Weiterhin war er Mitglied von Chris McGregors Brotherhood of Breath und arbeitete mit Paul Bley, Peter Brötzmann (Machine Gun 1968), Derek Bailey, Thurston Moore, Barry Guy, Louis Moholo, Keith Rowe, Joe McPhee, Barre Phillips, Eddie Prévost, Matthew Shipp sowie gelegentlich mit dem Improvisationsensemble AMM zusammen.Sein Saxophonspiel war zunächst von John Coltrane beeinflusst, hat aber experimentelle Einflüsse der Neuen Musik aufgenommen. Parker kann scheinbar endlose Phrasen improvisieren, dazu benutzt er die Technik der Zirkularatmung.
Alexander Hawkins (* 1981 in Oxford) ist ein britischer Jazz- und Improvisationsmusiker (Piano, Orgel). Ab dem siebten Lebensjahr erhielt er klassischen Klavierunterricht, zunächst durch Roger Allen. Als Jugendlicher verlegte er sich aufs Orgelspiel. Erst mit 18 Jahren kehrte er zum Klavier zurück. Er absolvierte ein Jurastudium in Cambridge und promovierte dort in Kriminologie. Daneben spielte er einige Jazzkonzerte, etwa mit Alex Ward und Steve Waterman. Nach dem Studium kehrte er nach Oxford zurück, wo er rasch Anschluss an die freie Szene fand. Hawkins ist Mitbegründer des transatlantischen Convergence Quartet, mit Dominic Lash, Taylor Ho Bynum und Harris Eisenstadt.Als Hammond-Organist spielte er mit Steve Noble und John Edwards seit 2009 in der Formation Decoy.Daneben leitet er ein eigenes Sextett und gehörte mit Alex Ward zum kooperativen Projekt Barkingside. Weiterhin arbeitete er u. a. mit Louis Moholo, Mulatu Astatke, Ntshuks Bonga, Lol Coxhill, John Butcher, Steve Williamson und Eddie Prévost, ferner mit dem London Improvisers Orchestra, dem Oxford Improvisers Orchestra und der Pendulum Big Band, sowie als Organist in der Funkband Big Train’s Haymaker.
ITEM 4:
Alex Ward - clarinette, gitarre
Charlotte Keeffe - trompete, flügelhorn
Otto Willberg - bass
Andrew Lisle - schlagzeug
Alex J. Ward (* 1974 in London) ist ein britischer Musiker (Klarinette, Saxophon, Gitarre) und Komponist des Avantgarde Jazz und der Neuen Improvisationsmusik. Alex Ward lernte als Kind Piano und Klarinette, studierte dann Musik an der Universität Oxford, wo die Formation The XIII Ghosts with Switch gründete. Später wurde Derek Bailey zu seinem Mentor. Er arbeitete mit dem London Improvisers Orchestra, im Duo mit dem Schlagzeuger Steve Noble und in der Band von Lol Coxhill, mit Eugene Chadbourne/Paul Lovens, Milo Fine, außerdem im Duo mit dem Schlagzeuger Roger Turner 2008. Im Jahr 2002 nahm Ward das Soloalbum Hapless Days für das Label Copepod auf; 2003 folgte in Quintettbesetzung mit Simon H. Fell, Steve Noble, Luke und Dale Barlow das Album Help Point. 2005 entstand mit dem italienischen RARA Ensemble UnAmerican Activities #74. Zuletzt erschien seine Alben Cremated Thoughts mit seiner Trio-Formation aus Ward, Steve Noble und John Edwards sowie Barkingside mit dem Pianisten Alexander Hawkins, dem Bassisten Dominic Lash und dem Perkussionisten Paul May. 2011 nahm er mit den Vokalistin Kay Grant das Duoalbum Fast Talk auf; 2013 arbeitete er mit dem Quartett Forebrace. 2018 legte er mit Andrew Lisle das Album Doors vor.
Charlotte Keeffe (*1993 in Lincolnshire) ist eine britische Jazz- und Improvisationsmusikerin (Trompete, Komposition). Keefe studierte zunächst im Jazzstudiengang des Royal Welsh College of Music and Drama, wo sie auch Workshops bei Keith Tippett absolvierte. Auch in ihrem Masterstudium an der Guildhall School of Music and Drama in London zwischen 2014 und 2016 besuchte sie Improvisationskurse. Keefe spielte dann in so unterschiedlichen Großformationen wie dem London Improvisers Orchestra und der London Gay Big Band. Mit einer aus Frauen bestehenden Bläsergruppe (u. a. mit Rachel Musson und Sarah Gail Brand) trat sie im Londoner Cafe Oto auf. Des Weiteren spielte sie im Duo mit Phil Minton und mit Magnus Broo beim Festival of New Trumpet Music. Aufnahmen entstanden mit Alex Wards Formationen Item 10 und Item 4, der Impetus Group (um Dick Serries und Colin Webster), dem London Improvisers Orchestra und der Mopomoso Workshop Group. Keefe ist in Improvisationskreisen wie dem Lonely Impulse Collective aktiv und unterrichtet als Professorin für Improvisierte Musik an der London Performing Academy of Music.
Otto Willberg ist ein Musiker und Kontrabassist, der sich mit Improvisationsmusik beschäftigt. Otto interessiert sich auch dafür, wie kleine Gemeinschaften zusammenarbeiten können, um Mikroklimata von Kultur und Organisation zu schaffen, und erforscht diese Modelle auf musikalische und andere Weise. 2017 tourte Otto mit Sam Andreae, David Birchall und Mio Ebisu durch Japan, wo er auch eine Performance mit Toshimaru Nakamura aufführte. Im Jahr 2018 tourte HTrio (Willberg/Mark Hanslip und Andrew Cheetham) mit dem Trompeter Nate Wooley durch Großbritannien. Weitere Musiker, mit denen Otto in letzter Zeit zusammengearbeitet hat, sind Alex Ward, Hannah Marshall, Ashley Paul und Cath Roberts.
Andrew Lisle (* 1988 in Northumberland) ist ein in London lebender Schlagzeuger, der regelmäßig mit dem Saxophonisten Colin Webster und dem Gitarristen Dirk Serries auftritt und Veröffentlichungen bei den Labels Raw Tonk und New Wave of Jazz vorweisen kann. Er studierte am Leeds College of Music und verbrachte einen Aufenthalt in Portugal, wo er mit einigen der bekanntesten Improvisatoren Lissabons arbeitete. Heute lebt er in London und arbeitet regelmäßig mit dem Saxophonisten Alan Wilkinson und dem Klarinettisten Alex Ward zusammen.
2. festivaltag sa., 23. märz '24, 19:30 uhr:
gemeindezentrum alte kirche
Garcia - Pitsiokos:
Violeta Garcia - cello
Chris Pitsiokos - saxophon
Violeta García (* 1990) ist eine Cellistin, Improvisatorin und Komponistin aus Buenos Aires, Argentinien. Sie studierte am "Conservatorio Astor Piazolla". Sie hat auch einen Abschluss in Komposition am "Conservatorio Manuel de Falla" bei Ricardo Capellano und einen Abschluss in Musikalischer Kunst mit Spezialisierung auf Violoncello an der "Universidad Nacional of Arts (U.N.A)". Sie studierte auch klassisches Cello bei Stanimir Todorov (Bulgarien) und Jorge Perez Tedesco (Argentinien). Zurzeit lebt sie in der Schweiz und macht einen MA Musikkomposition und kreative Praxis an der Berner Fachhochschule. Sie hat mit vielen Improvisatoren aus der ganzen Welt gespielt: Joelle Leandre, Uri Caine, Brandon Lopez, Chris Pitsiokos, Theo Ciccaldi, Rafael Delgado, Willem Shulz, Tristan Honsinger, Popular Music unter der Leitung von Jacques Morelembaum, Hank Roberts, Tony Malaby, Marcos Sanguinetti, Bomba del Tiempo, Gonzalo Aloras, Ana Maria Romano, Lito Vitale, Juan Carlos Baglietto und anderen. 2015 gründete sie mit Carlos Quebrada (Kolumbien) und Camilo Ángeles (Peru) ein digitales Label und eine Musikreihe namens TVL-REC (www.tvlrec.com). Es widmet sich der Veröffentlichung neuer Musik, experimenteller Gruppen und Kollektive aus Lateinamerika und anderen Ländern sowie der Durchführung von Musikreihen und Festivals für Noise und extreme Musik in Lateinamerika.
Chris Pitsiokos (* 1990) ist ein US-amerikanischer Jazz- und Improvisationsmusiker (Altsaxophon, Synthesizer).Pitsiokos lernte ab drei Jahren Saxophon auf einem C-Melody-Saxophon, das er von seinen Eltern geschenkt bekam. Während seiner Zeit auf der Highschool in Massachusetts erhielt er Unterricht bei Fred Hemke und spielte in einer Jazzband. Anschließend besuchte er das Kenyon-College in Ohio und erhielt ein Stipendium zum Studium an der Columbia University. Nach einer kurzen Phase um 2010, in der er sich mit Elektronischer Musik beschäftigte, wandte er sich dem Free Jazz und der improvisierten Musik zu. 2012 nahm er mit Weasel Walter das Album Unplanned Obsolescence auf. 2015 veröffentlichte er ein Duo mit dem Experimental-Elektroniker Philip White, sowie das Trio-Album Gordion Twine mit Max Johnson, Kevin Shea. Weiterhin arbeitet er mit dem Dre Hocevar Large Ensemble (mit Nate Wooley, Joe Morris, Lester St. Louis, Bram De Looze, Philip White), einem eigenen Trio (mit Max Johnson und Kevin Shea), The Undermine Trio (mit Brandon Lopez, Tyshawn Sorey) und dem Chris Pitsiokos Quartet (mit Brandon Seabrook, Tim Dahl, Weasel Walter). Mit Susana Santos Silva und Torbjörn Zetterberg nahm er 2018 das Album Child of Illusion auf. Mit Wendy Eisenberg spielte er 2021 beim Moers Festival. Mit seiner Gruppe CPUnit tourte er in ganz Europa. Er arbeitete u.a. auch mit Otomo Yoshihide, Tatsuya Yoshida,Axel Dörner, Mazen Kerbaj, Tony Buck, Nate Wooley, Miya Masaoka, Paul Lytton, Peter Evans, Jaimie Branch und Tyshawn Sorey.
SHIFA:
Rachel Musson - tenor und soprano saxophones
Pat Thomas - piano
Mark Sanders - schlagzeug
Rachel Musson (* in South Wales) ist eine britische Jazz- und Improvisationsmusikerin (Tenorsaxophon).Musson wuchs in Wales auf und studierte an der City University London, danach an der Guildhall School of Music and Drama und am Trinity College of Music. Daneben arbeitet sie seit Ende der 1990er-Jahre in mehreren Londoner Improvisationsprojekten, darunter mit Polar Bear, Seb Rochford, Steve Buckley und Caroline Kraabel, in den 2010er-Jahren im Trio mit Liam Noble und Mark Sanders,.Ferner spielt sie im Trio mit der dänischen Saxophonistin Julie Kjaer und der Cellistin Hannah Marshall, sowie in Duo-Formationen mit dem Kontrabassisten Olie Brice sowie dem Vibraphonisten Corey Mwamba. Sie ist außerdem Mitglied im Quintett von Alex Ward, in Eddie Prévosts Improvisationsband Atmospheric Disturbance, im E17 Jazz Collective und in Loz Speyers Formation Inner Space Music (mit Chris Biscoe, Olie Brice und Simon Roth). Daneben arbeitet sie mit ihrer eigenen Formation Skein , für die sie auch komponiert. Im Laufe ihrer Karriere spielte sie auch mit Alcyona Mick, Han Bennink, Gail Brand, Federico Ughi, Mary Halvorson, John Russell, Adam Linson und Alan Tomlinson. Neben ihrer Tätigkeit als Musikerin arbeitet Musson in London als Yogalehrerin und Physiotherapeutin.
Pat Thomas (* 1960) ist ein britischer Jazz- und Improvisationsmusiker (Piano, Keyboard, Electronics) und Komponist.Thomas begann mit acht Jahren Klavier zu spielen, zunächst klassische Musik und Reggae, bevor er unter dem Eindruck eines Oscar-Peterson-Konzerts mit 13 Jahren zum Jazz wechselte. 1979 hatte er erste Auftritte, ab 1986 in der Formation Ghosts mit Pete McPhail und Matt Lewis. 1988 erhielt er vom Arts Council Jazz Bursary einen Kompositionsauftrag für elektroakustische Musik, den er auf dem Crawley Outside-In Festival of New Music 1989 mit seinem Tentett uraufführte, dem u. a. Phil Minton, Phil Durrant, Marcio Mattos und Jon Corbett angehörten.Anfang der 1990er Jahre arbeitete Thomas mit Derek Bailey, mit dem er auf dem ersten internationalen Symposium für Freie Improvisation in Bremen auftrat, und im Orkestra Kith’N Kin von Thomas Borgmann. Ferner spielte er im Quartett von Tony Oxley; in Oxleys Formation Angular Apron trat er mit Larry Stabbins, Manfred Schoof und Sirone auf dem Ruhr Jazz Meeting auf. Außerdem arbeitete er mit in verschiedenen Formationen mit Lol Coxhill, mit Mike Coopers Continental Drift, im Duo mit Mark Sanders und im Trio mit Steve Beresford und Francine Luce sowie mit Charlotte Hug, Thurston Moore und Eugene Chadbourne. 1992 gründete Thomas das Quartett Scatter, dem neben ihm Phil Minton, Roger Turner und Dave Tucker angehörten. Thomas bildet außerdem mit Joe Gallivan und Gary Smith das Trio Powerfield.
Mark Sanders (*1960 in Beckenham, GB) spielte zunächst in den frühen 1980er Jahren mit Rockgruppen, bevor ihm sein Freund Paul Rogers den Jazz nahebrachte. In den späten 1980er Jahren spielte er sowohl Improvisationsmusik in Duos mit Pat Thomas und Phil Durrant, trat aber auch mit Musikern wie Dudu Pukwana, Dick Heckstall-Smith oder Peter Nu auf. In den 1990er Jahren wurde er Mitglied der Gruppen von Evan Parker, Jah Wobble und Elton Dean (zunächst im Quartett mit Harry Beckett und Marcio Mattos, später mit Paul Rogers und Howard Riley). Er trat mit Derek Bailey, Bill Laswell, Ivo Perelman, Agustí Fernández, Paul Rutherford, Veryan Weston sowie mit zahlreichen weiteren britischen Improvisationsmusikern auf, bevor er mit Peter Brötzmann und Frode Gjerstad durch Skandinavien tourte. Mehrfach war er mit Hasse Poulsen, Luc Ex und Phil Minton bzw. Sidsel Endresen als SPEEQ in Europa unterwegs. Er nahm mit Evan Parker, Elton Dean, Larry Stabbins, Thomas Borgmann, dem London Improvisers Orchestra, Jon Lloyd, Lotte Anker, Kris Wanders, Ken Vandermark sowie mit Frode Gjerstad und John Edwards auf und lehrte verschiedentlich an der Royal Academy of Music und der Guildhall School of Music.
ARASHI:
Akira Sakata- saxophon
Johan Berthling - bass
Paal Nilssen-Love - schlagzeug
Akira Sakata (jap. 坂田 明, Sakata Akira; * 1945 in Kure, Präfektur Hiroshima) ist ein japanischer Free Jazz-Musiker (Bassklarinette, Altsaxophon, Piano). Sakata studierte zunächst Meeresbiologie an der Universität Hiroshima und gründete in Tokio eine erste eigene Formation Saibō-bunretsu (細胞分裂, „Zellteilung“). Von 1972 bis 1979 spielte er im Trio des Pianisten Yōsuke Yamashita, das auch – zum Quartett mit Manfred Schoof erweitert – auf Tournee ging. Er gehörte dann auch zum Jam Rice Sextet (mit Yamashita, Toshinori Kondō, Gerald Ohshita, Hideaki Mochizuki und Shōta Koyama), das 1986 das Album Jam Rice Relaxin’ live einspielte. 1980 gründete er ein Trio, mit dem er in Japan durch eine ausgedehnte Tournee bekannt wurde. Für das Enja-Label spielte er 1981 in Triobesetzung mit dem Bassisten Hiroshi Yoshino und dem Schlagzeuger Nobu Fuji das Album Dance ein. In diesem Jahr war er auch auf dem Berliner Jazz Festival mit seinem Sakata Orchestra. Ab 1982 arbeitete er mit einem Sextett mit zwei Schlagzeugern und zwei Gitarristen, mit dem er das Album Trauma aufnahm; außerdem arbeitete er mit seinem Sakira Da-Da-Da Orchestra. 1986 spielte er mit der Formation Last Exit (Bill Laswell, Peter Brötzmann, Sonny Sharrock und Ronald Shannon Jackson), zu hören auf dem Album Noise of Trouble: Last Exit Live in Tokyo. Laswell spielte dann Bass und Violine auf Sakatas Album Mooko, das er auch produzierte. und das bei Virgin Records erschien. Außerdem spielte Sakata 1986 Duos mit Peter Kowald ein. Anfang der 2000er Jahre arbeitete Sakata mit seinen regulären Formationen Harpacticoida, der Sakata Akira "3" mii, mit der er 2003 und 2008 in Düsseldorf auftrat, und mit Kesutoradamashi, die unterschiedliche Musikrichtungen verbinden soll. 2004 ging er mit DJ Krush auf eine USA-Tournee. Außerdem spielte er mit verschiedenen japanischen Folk-Musikern zusammen und arbeitete für verschiedene Fernseh-Dokumentarfilme, die sich mit meeresbiologischen Themen beschäftigen. Mit Chikamorachi und Masahiko Satch legte er 2018 das Album Proton Pump (Family Vineyard) vor. Mit Johan Berthling und Paal Nilssen-Love bildet er das Arashi Trio (dt. „Sturm“). Weiterhin ist er auch als Essayist und als Schauspieler bekannt.
Der Bassist Johan Berthling (* 1973, Stockholm) studierte 1996–1998 an der Königlichen Musikhochschule Stockholm. Seitdem arbeitet er in der schwedischen und internationalen Jazz- und Improvisationsszene in verschiedenen Ensembles. Er hat mit vielen namhaften Musikern zusammengearbeitet, darunter: Mats Gustafsson, Sten Sandell, Raymond Strid, Paal Nilssen-Love, Akira Sakata, Fredrik Ljungkvist, El Perro del Mar, Jonas Kullhammar, Mette Rasmussen, Goran Kajfes, Oren Ambarchi, Martin Küchen, Steve Noble, Andreas Werliin, Tenniscoats, Bill Wells, Jim O'Rourke, Stina Nordenstam, Anna Ternheim und Titiyo, und er hat auf mehr als 100 Aufnahmen mitgewirkt. Er ist aktiv in den Gruppen Fire!, Fire! Orchestra, Tape, Angles 9, Nacka Forum, LSB, Arashi und Goran Kajfes Subtropic Arkestra. Berthling hat auch als Filmkomponist zusammen mit Andreas Söderström mit schwedischen Regisseuren wie Anders Weidemann, Lisa Langseth, Amanda Adolfsson, Jonas Selberg Augustsén, Thomas Jackson und Axel Petersen gearbeitet und wurde als Musikproduzent von Künstlern wie Weeping Willows, Taxi Taxi, Idiot Kid, Little Children, Santa Maria, ASS, Tenniscoats und The Thing engagiert. Seit 1999 betreibt er (zusammen mit Klas Augustsson) das Plattenlabel Häpna.
Paal Nilssen-Love (* 1974, Molde) ist ein norwegischer Schlagzeuger, der im Bereich des Free Jazz und des Modern Creative hervorgetreten ist. Nilssen-Love spielte zunächst in der Band seines Vaters (ebenfalls Jazzdrummer) und begann seine Musikerkarriere in einem Jazzclub in Stavanger, der von seinen Eltern betrieben wurde. Er studierte in der Abteilung für Jazzstudien an der Universität von Trondheim. Seit den 1990er Jahren ist er in der norwegischen Avantgarde Jazzszene aktiv. 1993 gründete er eine erste eigene Formation, das Quartett Element (mit Gisle Johansen, Ingebrigt Håker Flaten, Håvard Wiik), und arbeitete außerdem mit Iain Ballamy und Chris Potter. Er zog 1996 nach Oslo und war um 1998/99 Mitglied in den Bands von Trygve Seim, Frode Gjerstad und Bugge Wesseltoft. Seit 2000 spielt er im Trio The Thing mit Mats Gustafsson und Ingebrigt Håker Flaten. Außerdem gehörte er dem Trio von Håkon Kornstad an und wirkte an Ken Vandermarks Album Crossing Division mit. 2001 war er Mitglied im Trio des schwedischen Bassisten Peter Janson.Weiterhin spielte Nilssen-Love in den Bands Atomic (mit Fredrik Ljungkvist und Magnus Broo), School Days, dem Sten Sandell Trio, dem Scorch Trio, mit Raoul Björkenheim und Pat Metheny sowie verschiedenen Duo-Projekten mit Ken Vandermark, Joe McPhee, John Butcher, dem Organisten Nils Henrik Asheim, Lasse Marhaug und Peter Brötzmanns Chicago Tentet. 2006 wurde er mit dem Buddyprisen, dem wichtigsten Jazzpreis Norwegens, ausgezeichnet.
epilog so., 24. märz '24, 11:00 uhr:
Terminus, Bleichstraße 32, 66111 SB
JAM-SESSIONS mit Festivalmusikern
Workshopband-Abschlußkonzert